Praxis
Die Heritage Hi-Hats in 14“, 15“ und 16“
Los geht’s mit der 14“ Hi-Hat, der Standardgröße, die in unserem Fall mit 830 und 943 Gramm wirklich leicht ausfällt. Die zwei Becken haben einen angenehmen Pitch und sprechen sehr leicht an, für meinen Geschmack schon zu leicht, denn sobald ich etwas kräftigere Öffnungen spiele, schlägt das Bottom-Becken so weit nach oben, dass der Gesamtklang übersteuert. Hier spielt sich die 15“ Hi-Hat (997 / 1148 Gramm) wesentlich ausgewogener, auch wenn sie ebenfalls die Tendenz zu etwas klirrender Schärfe bei den Öffnungen hat. Tonal etwas weiter runter geht es beim 16“ Modell (1101 / 1289 Gramm). Insgesamt hat sie eine gute Mischung aus dem derzeit angesagten, leicht schlürfigen Sound, bei Bedarf kann sie aber auch eine gute Portion Präsenz und Durchsetzungsvermögen offenbaren. Bei der 14“ und 15“er Hi-Hat würde ich mir etwas schwerere Bottom-Becken für mehr Kontrolle und einen besser hörbaren Tschick-Sound (also mit dem Fuß gespielt) wünschen.
Die Heritage Crashes in 16“, 18“ und 19“
Ein heller, glockiger Sticksound mischt sich beim Anschlag mit einem dunklen, etwas dreckig klingenden Unterton. Schon mit der Hand gespielt lassen sich die drei Crashes in Wallung versetzen, was sie auch gut einsetzbar in leiseren Umgebungen oder beim Spiel mit Mallets und Besen macht. Hier macht das 19“ Crash (1385 Gramm), auch mit seiner schön abgesetzten Bell, in meinen Ohren die beste und flexibelste Figur, beim 18“ Crash (1295 Gramm) ist die Mischung aus Unterton und Attack etwas ungleich verteilt. Hier merkt man auch eine ziemliche hörbare Streuung innerhalb der Modellreihe. Das leichte 16“ Crash (856 Gramm) klingt in leisen Dynamikbereichen wunderbar und ausgewogen, wird bei harten Anschlägen allerdings sehr scharf und klingt übersteuert.
Für dich ausgesucht
Die Heritage Ride-Becken in 20“ und 22“
Das 20“ Ride-Becken entpuppt sich mit seinen schlanken 1787 Gramm eher als Crash-Ride. Ein stets hörbarer, aber gut integrierter Wash liegt unter dem Flächenklang, die Bell setzt sich sehr schön ab, und obendrein lässt sich das Becken auch sehr gut als großes Crash benutzen. Für den einen oder anderen Blues- oder Classic Rock Drummer bestimmt eine interessante Ergänzung. Sehr klassisch und trotzdem als vielfältiges Arbeitstier präsentiert sich das 22“ Ride. Es hat einen höher angesetzten Pitch, dadurch ist es tonal sehr gut im Klangspektrum zu verorten, es lässt sich leicht crashen, und der Sticksound auf der Fläche gerät trotzdem nicht außer Kontrolle. Mit diesem Becken lässt sich in leisen bis mittellauten Settings eine Menge abdecken.
Die Effekte: Splashes und Chinas
Neben den beiden Ride-Becken gefallen mir die vier Effekte ebenfalls sehr gut. Die beiden hauchdünnen Splash-Becken in 9 und 12 Zoll sprechen blitzschnell an. Unter einem spritzigen Attack klingt ein dunkler, leicht exotischer Unterton. Beide Splashes lassen sich auch mit der Hand spielen, so kann ich sie mir auch gut in Percussion- oder Cajon-Settings vorstellen. Die beiden 17 und 19 Zoll messenden Chinas sind mit Abstand die lautesten Vetreter im Testlauf, was sie auch uneingeschränkt für etwas härtere Musikstile interessant macht. Beide tönen mit einer gelungenen Mischung aus „Käng“- und „Käsch“-Sound, es gibt hier also weder das ultraweiche Jazz-Swish noch das brutale Klingeln eines Zildjian Oriental China Trash auf die Lauscher. Im Vergleich ist das etwas weicher klingende 19“ China noch flexibler einsetzbar.
Zum Schluss habe ich euch noch ein paar Groove-Settings aufgenommen. Einmal die beiden Zultan Heritage Setups, wie ihr sie auch als Dreier-Konfiguration, bestehend aus Hi-Hat, Ride und Crash, kaufen könnt.
Dann ein Klangbeispiel mit allen großen Becken, also der 16“ Hi-Hat, dem 19“ Crash und den beiden Rides in 20 und 22 Zoll.
Hier hört ihr zwei Soundfiles mit allen Crash-Becken und Effekten und der 15“ Hi-Hat sowie dem 22“ Ride.
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 06.10.2024 um 08:54 Uhr
👍🥁👍