Zultan Mellow heißen die neuesten Vertreter der Gattung leiser Schlagzeugbecken, die aber mehr als reine Übungsbecken sein wollen. Denn gedacht sind die Zultan Mellow Cymbals für Situationen, in denen selbst leisere, dünnere Modelle normaler Bauart noch zu aufdringlich klingen würden. Der Einsatzbereich ist damit ziemlich weit gefasst, von der Ergänzung eines E-Drumsets zum Hybridkit über den Clubgig bis hin zu Studioanwendungen sollen die Mellows für viele Szenarien gewappnet sein. Der Hersteller verspricht satte 30 Prozent Lautstärkereduktion, und dank der verwendeten B20Bronze und der von türkischen Becken gewohnten Bearbeitung, soll das Ganze zudem noch sehr gut klingen. Ob das alles so stimmt, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Zultan Mellow Becken – Das Wichtigste in Kürze
- Becken aus B20-Bronze
- viele kleine Bohrungen für reduzierte Lautstärke
- roh belassene Oberseiten, Kuppen hochglanzpoliert
- handgefertigt in der Türkei
Low, Still, Quiet, Mellow, Reduced… Leise scheint das neue Laut zu sein, zumindest dann, wenn man sich einen anhaltenden Trend auf dem Beckenmarkt anschaut. Ins Rollen gebracht wurde der von Zildjian, die 2013 erstmals die vollflächig perforierten „Gen 16“ Becken vorstellten. Die Idee war, den gummigeplagten E-Drummern mehr Realismus und Spielgefühl zu bieten, ein spezielles Drum-Modul gehörte ebenfalls dazu.
Eine Revolution wurde das Ganze nicht, viele Drummer stellten jedoch fest, dass die akustischen Qualitäten durchaus interessant waren. Also legte Zildjian mit den „Low Volume“ Modellen nach, Sabian hat die Vorteile dosierten Durchlöcherns bei seiner Oberklasse-Reihe FRX ebenfalls kultiviert. Nicht zuletzt ist auch die Thomann-Hausmarke Millenium auf den Zug aufgesprungen und hat entsprechende Instrumente ins Programm genommen. Heute haben wir weitere, ganz frische Vertreter dieser Instrumentengattung zum Test da, nämlich die Zultan Mellow Beckenserie.
(Fast) normale, türkische Becken, vollflächig perforiert
Vom Musikhaus Thomann – denen gehört die Firma Zultan – habe ich eine umfangreiche Auswahl der neuen Zultan Mellow Becken zugeschickt bekommen. Im Versandkarton finde ich zunächst zwei Beckensets, nämlich das Professional Cymbal Set mit einem 20“ Ride, zwei Crashes in 16“ und 18“ sowie einer 14“ Hi-Hat. Set Nummer Zwei beinhaltet ein 18“ Ride, ein 16“ Crash und eine 13“ Hi-Hat und trägt den sinnigen Namen Jazz Club Set. Beide Zusammenstellungen kommen in einer Beckentasche mit großem Mellow Logo. Alle enthaltenen Modelle gibt es auch einzeln zu kaufen. Abgerundet wird das Testpaket durch zwei Chinabecken in 16“ und 18“ sowie zwei Splashes in 10 und 12 Zoll.
Das auffälligste Merkmal aller Zultan Mellows ist das eng gesetzte Lochmuster …
…welches sich auch auf die Kuppen erstreckt, dort jedoch etwas weniger dicht ausfällt. Der Beckenphysik entsprechend, sorgen diese Bohrungen für ein reduziertes Gewicht und eine Unterbrechung der Schwingung innerhalb der Instrumente. Interessanterweise sind die Becken verhältnismäßig dick, beim 20“ Ride beispielsweise zeigt die Digitalwaage trotz Bohrungen noch 2040, beim 18“ Crash 1200 Gramm an (zum Vergleich: Das 20“ Millenium Still Ride wiegt nur 1200 Gramm).
Das sind die Werte dünner, aber nicht extra dünner Becken. Auf den roh belassenen Oberseiten ist ein kleinteiliges Hämmerungsmuster zu erkennen, die Oberseiten der Kuppen sind hingegen im Brilliant-Finish gehalten. Dreht man die Becken um, geht es wieder homogen zu, denn hier sind die Mellows vollflächig abgeschliffen. Dies geschieht offenbar nach dem Abdrehen und soll die Oberflächenspannung weiter reduzieren.
Martin Hofmann sagt:
#1 - 04.09.2023 um 13:59 Uhr
Guter Klang bei geringer Lautstärke, wer das mal probiert hat wird begeistert sein.