Auch das ZVEX Woolly Mammoth Vexter Fuzzpedal zählt zu den Geräten des amerikanischen Herstellers, die man wohl ohne Übertreibung zu den Egozentrikern unter den Effektpedalen zählen darf. Sich einfach nur mit gepimpten Ausgaben klassischer Tretminen zufriedenzugeben ist für Zachary Vex, dem Mastermind des in Minneapolis beheimateten Unternehmens, kein wirklicher Anreiz.
Das Zvex Woolly Mammoth wird zwar regelmäßig auf Pedalboards von Gitarristen gesichtet, die amerikanische Boutique-Schmiede hatte das Fuzz-Pedal allerdings ursprünglich für den Bass entwickelt. Dementsprechend kommt bei dem Gerät auch kein Highpass-Filter zum Einsatz, der den unteren Frequenzbereich beschneiden könnte – das Mammoth verspricht also fette Fuzz-Sounds mit markerschütternden Tiefbässen.
Wir haben es uns deshalb nicht nehmen lassen, das Pedal auch in Verbindung mit dem Bass einem Test zu unterziehen!
Die Pedalkreationen von Zachary Vex haben immer etwas ganz besonderes und einzigartiges, was sich nicht zuletzt auch in den aufwendigen und zum Teil handgearbeiteten Grafiken zeigt, mit denen ein Teil seines Angebotes verziert ist. Aber natürlich sind es in erster Linie Sound und Qualität, die ihm und seiner Firma einen weltweit guten Ruf eingebracht haben. Auch unser Wollmammut?
Details
Konzept und Aufbau
Das Woolly Mammoth ist ein Fuzzpedal, das sich sowohl für Gitarristen als auch für Bassisten eignen soll. Der Grund dafür ist der unbeschnittene Bassbereich, der im Gegensatz zu den meisten Gitarrenverzerrern unterhalb von 100 Hertz nicht ausgedünnt wurde. Die Elektronik selbst sitzt in einem recht kleinen Metallgehäuse aus der sogenannten Vexter-Serie, deren Vertreter im Unterschied zur teureren Variante nicht handbemalt sind. Obwohl der Preis von knapp dreihundert Euro immer noch kein Schnäppchen ist, spart man sich im Gegensatz zur filigraner gestalteten Variante schlappe 100 Euro. Aufbau und Sound beider Serien sind übrigens identisch.
Dem User stehen insgesamt vier Regler zur Verfügung, mit denen der Sound dem persönlichen Geschmack angepasst werden kann. Mit dem Output-Regler steuert man den Pegel, mit dem der Amp bzw. das nachgeschaltete Pedal befeuert wird und der EQ-Regler beeinflusst den Frequenzgang des Fuzzsounds. Je weiter man ihn aufdreht, um so höhenreicher und bassärmer wird er. Hier bewährt sich für meinen Geschmack der 13-Uhr-Bereich als gute Ausgangsbasis. Man kann die Frequenzen aber nicht nur mit dem EQ-Poti beeinflussen, denn auch der Pinch-Regler nimmt Einfluss auf den Obertongehalt des Fuzzsounds, wodurch er teilweise mit dem EQ-Regler interagiert. Dreht man ihn im Uhrzeigersinn, verändert sich die Wellenform, wodurch der Ton allmählich immer schärfer und bissiger wird. Gleichzeitig erhöht sich die Kompression, was einen leicht pumpenden und kaputten Effekt hervorbringt, der erst dann richtig zur Geltung kommt, wenn man die Eingangsstufe des Gitarrenamps heftig ansteuert. Bei hohen Einstellungen klingt es hier nach einem leicht kaputten Noisegate. Letzter im Bunde ist der Wool-Regler, der den Grad der Verzerrung bestimmt.
Für dich ausgesucht
Das Pedal selbst und die ausgefuchste Elektronik sind tadellos verarbeitet, wovon man sich nach dem Abschrauben der Bodenplatte schnell selbst überzeugen kann. Das Pedal kann sowohl mit Netzteil als auch mit einem 9-Volt-Block betrieben werden. Bei einer Stromaufnahme von gerade einmal 0,4 mA wird der Wechsel des 9-Volt-Blocks zu einem eher seltenen Ereignis, wenn man nach dem Spielen die Kabel aus dem Gerät zieht.
Monolow sagt:
#1 - 06.08.2017 um 12:04 Uhr
Das wooly mammoth ist seit Jahrzehnten ein sehr begehrtes und bekanntes Bass Fuzz. Ich finde es völlig überflüssig, eine Gitarre damit zu testen. Die Möglichkeiten wurden dabei nur an der Oberfläche getestet. Was wirklich in dem Pedal steckt, hätte es mit einem Bass gezeigt. Sehr schade.
Thomas Dill - bonedo sagt:
#2 - 08.08.2017 um 09:44 Uhr
Hallo Monolow,
keine Panik... Ist natürlich schon geplant. Das Pedal ist gerade im Bass-Labor. Test und Audios folgen.
Stenz sagt:
#3 - 09.08.2017 um 13:12 Uhr
+1 für den Basstest!