Praxis Gitarren-Test
Der offene Bassbereich des Pedals bringt für den Sound im Bandkontext nicht unbedingt Vorteile, weil die Frequenzen unterhalb von 100 Hertz schnell für Mulm sorgen können. Der Grund sind die Frequenzen der Bassdrum und vom Bassisten, die sich diesen Bereich bereits teilen. Deshalb werden diese Frequenzen bei Studioaufnahmen und bei einer professionellen Live-Performance mittels Hochpassfilter stark ausgedünnt. Wie bei allen Fuzzverzerrern klingt es auch hier am besten, wenn der Verzerrungsgrad am Pedal relativ hoch eingestellt wird. Anzerrungen realisiert man in erster Linie durch das Zurücknehmen des Volume-Potis der Gitarre. Weil der Sättigungsgrad des Gitarrenamps den fertigen Sound stark beeinflusst, habe ich bei einigen Soundbeispielen den Amp nicht nur clean, sondern auch angezerrt eingestellt. Hier aber zuerst einmal ein Referenz-Audiobeispiel ohne angeschlossenes Pedal.
Wenn man den Wool- bzw. den Gainregler in die 9-Uhr-Position bringt, erhält man eine leichte Verzerrung, die zwar nicht wirklich überzeugend daherkommt, aber ich wollte sie euch im Rahmen dieses Testberichtes nicht vorenthalten. Im ersten Audiobeispiel hört ihr das Gitarrenlick mit dem Pedal am cleanen Amp und im zweiten mit einer leicht angezerrten Einstellung. Hier merkt man, dass die Eigenzerre des Gitarrenverstärkers den Klang des Pedals stark prägen kann. Und noch etwas zur Klangregelung: Wie bei den meisten Verzerrern erhält der Klang auch beim Woolly Mammoth mit zunehmendem Gain mehr Obertöne. Dementsprechend muss man bei dezenten Einstellungen den EQ-Regler weiter aufdrehen. In diesem Fall habe ich ihn auf 15 Uhr gestellt, was bei höheren Verzerrungen sehr giftig klingt. Pinch steht auf 11 Uhr und der Output-Regler auf 10 Uhr.
Ab Halbgas-Gain taut das Pedal allmählich auf, auch wenn sich der Sound in dieser Einstellung immer noch etwas spröde “anfühlt”. Wie schon gesagt bringt das Pedal bei höheren Verzerrungen auch ein lebendigeres Obertonspektrum, weshalb ich den EQ im nächsten Audiobeispiel auf 12 Uhr zurückgenommen habe. Auch hier gibts wieder je ein Audio mit einer cleanen- und einer angezerrten Ampeinstellung.
Kommen wir zur Dreiviertel-Gain-Einstellung des Pedals. Hier zeigt sich die Fuzz-typische Kompression noch besser als bei niedrigen Gain-Einstellungen. Ich habe eine mittlere Einstellung des Pinch-Reglers gewählt, die dem Sound eine lebendige und gleichzeitig wilde Note gibt. Deutlich hört man einen Unterschied zwischen dem cleanen Amp und dem leicht angezerrten Kanal, denn eine höherer Ampzerre belebt den Sound.
Kommen wir zur maximalen Gain-Einstellung im Zusammenspiel mit dem angezerrten Amp. Fuzzpedale klingen, jedenfalls für sich alleine gespielt, zugegebenermaßen etwas giftig, wobei sich dieser Eindruck hier noch in Grenzen hält. Der Ton lässt sich mit höherem Gain am Amp weicher gestalten, aber alle diese Nuancen zu präsentieren würde den Rahmen dieses Tests sprengen. Wie bei allen Pedalen dieser Gattung spielen auch hier die Gitarre, die Pickups und der Amp eine entscheidende Rolle beim finalen Klangergebnis.
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Wie beeinflusst der EQ-Regler den Ton? Zu diesem Zweck habe ich ein Soundbeispiel mit insgesamt fünf Einstellungen aufgenommen. Zuerst hört ihr die 8-Uhr-Einstellung, gefolgt von der 10-Uhr-Position, der 13-Uhr-Position, der 15-Uhr-Position und schließlich der Maximaleinstellung.
Hier noch einmal das Gleiche mit dem Pinch-Regler. Da er mit den anderen Potis interagiert, kann ich euch im Grunde nur einen kleinen Ausschnitt aus den Variationsmöglichkeiten des Pedals geben. Aber die Marschrichtung lässt sich hier durchaus erkennen.
Monolow sagt:
#1 - 06.08.2017 um 12:04 Uhr
Das wooly mammoth ist seit Jahrzehnten ein sehr begehrtes und bekanntes Bass Fuzz. Ich finde es völlig überflüssig, eine Gitarre damit zu testen. Die Möglichkeiten wurden dabei nur an der Oberfläche getestet. Was wirklich in dem Pedal steckt, hätte es mit einem Bass gezeigt. Sehr schade.
Thomas Dill - bonedo sagt:
#2 - 08.08.2017 um 09:44 Uhr
Hallo Monolow,
keine Panik... Ist natürlich schon geplant. Das Pedal ist gerade im Bass-Labor. Test und Audios folgen.
Stenz sagt:
#3 - 09.08.2017 um 13:12 Uhr
+1 für den Basstest!