Der Zvuk9 ist ein neuartiger MIDI-Controller, dessen neun anschlagsdynamische und Aftertouch-fähige X/Y-Touchpads mit den Fingern bearbeitet werden, um die angeschlossene DAW oder Hardwaregeräte mit mehr Ausdruck zu spielen. Eine Klaviatur ist ein sehr traditionelles Eingabemedium für so ein futuristisches Instrument wie einen Synthesizer.
Zur gleichen Zeit wie Bob Moog arbeitete auch Synthesizer-Pionier Don Buchla 1963 an einem modularen Synthesizer-Konzept, dem Buchla Series 100 Synth vor, der nicht per Keyboard, sondern über berührungsempfindliche Touchpads und Drehregler gesteuert wurde. Aber Keyboarder wollen halt in die Tasten greifen und so setzte sich letztlich der Minimoog durch und der Buchla geriet in Vergessenheit.
Fast forward in die Jetzt-Zeit: alternative Eingabegeräte sind ein großes Thema. 4×4 Matrixpads wie bei MPC oder Maschine sind gang und gäbe, das Roli Seaboard Rise revolutioniert gerade das Klaviatur-Konzept und X/Y-Felder wie beim iPad oder KORG Kaoss-Pad werden ebenfalls gern für Daten-wie Noteneingabe genutzt.
Dragan Pozder, Ratko Nimac und Igor Petrović aus Bribir/ Kroatien haben den Zvuk9 konzipiert, einen ausdruckstarken MIDI-Controller, der aussieht, als hätte man neun Mini-Kaoss-Pads zusammengeklebt. Die in einer 3×3-Matrix angeordneten Schlagfelder decken dank Skalierung eine komplette Oktave ab. Auch Akkorde können mit nur einem Pad gespielt werden. Jedes Feld kann verschiedensten Noten und Parametern zugeordnet werden, die dann je nach Position der Finger auf dem Pad mitgetriggert und dynamisch verändert werden. Wer schon einmal mit einem KORG Kaossilator gespielt hat, kennt das Prinzip.
Das Gerät steckt in einem anodisierten Aluminiumgehäuse und soll dadurch sowohl robust, stabil wie auch leicht transportabel sein. Ein gut lesbares mehrzeiliges OLED-Display verschafft Übersicht. Zur Kommunikation mit der DAW oder den Klangerzeugern dienen ein MIDI- und ein USB-Anschluss.
Laut Dragan Pozder war die erste Inspiration für den Zvuk9 das Hang eines Straßenmusikers, ein Schweizer Instrument, das 2001 auf der Frankfurter Musikmesse erstmals vorgestellt wurde und am ehesten mit einer Steeldrum vergleichbar ist. Ähnlich dem Hang verstehen Zwukinstruments ihren Controller als ein melodisches Instrument, bei dem Noten und Klangverlauf eine Einheit bilden. Elektronische Musik soll nicht nur mit den Tasten gedrückt, sondern mit den Händen geformt werden.
Nur für simples Drumming wirkt der Controller auch etwas verschenkt. Da gibt es schon seit Jahren sehr geeignete Lösungen wie die Roland SPD-Serie oder die diversen MPC-stylishen USB-Pads. Der Zvuk9 scheint vor allem ein gutes Tool für kreative Klangverläufe zu sein, zumal er auch Stand-Alone – ohne dazwischen geschalteten Computer – direkt an Hardware-Synths angeschlossen und angelernt werden kann. Dabei hat der Zvuk9 keine tiefen Menüs – alle wichtigen Parameter werden über dezidierte Potis und Buttons erreicht.
Weil das Spielen auf dem Zvuk9 sehr intuitiv wirkt und auch ziemlich gut aussieht, könnte ich mir gut vorstellen, dass man den Zvuk9 weniger im Studio, aber häufig auf Bühnen elektronischer Bands sehen wird. Kommt halt echt cool rüber.
Mit dem renommierten kroatischen Techno-Produzenten Petar Dundov haben Zvukmachines bereits einen bekannten Endorser an Bord und wollen ihren futuristischen Controller sehr bald auf IndieGoGo oder Kickstarter finanzieren lassen. Auf der Website des Herstellers kann man sich in den Newsletter eintragen, um mit als Erster zu erfahren, wann der Zvuk9 ins Crowdfunding-Rennen geht. Dann werden wohl auch weitere Details wie Größe, Gewicht und natürlich der Preis zu erfahren sein. Im Netz spekuliert man über ca. 1.000,- kanadische Dollar brutto, die aktuell ca. 680,- Euro entsprechen würden.
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