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Der nächste Klick-Skandal bei Spotify?

Es geht mal wieder rund im Hause Spotify. Insgesamt soll eine halbe Milliarde an Streams nicht abgerechnet worden sein. Nun geht es vor Gericht um eine ganze Menge Geld!

FOTO: Shutterstock / Inked Pixels

Nach der jüngsten milliardenschweren Klage von Eminems Verlag Eight Mile Style flattert dem schwedischen Streaming-Dienst direkt die nächste Klage ins Haus. Das US-amerikanische Indie-Label Sosa Entertainment wirft den Schweden vor über eine halbe Milliarde Streams nicht abgerechnet zu haben! Außerdem geht es in der Anklage um geschäftsschädigende Maßnahmen seitens Spotify. Insgesamt fordern die Kläger nun eine Milliarde Dollar Entschädigung! 


Das Jahr 2019 war wahrlich nicht das leichteste für den weltweiten Markführer in Sachen Musik-Streaming. Schwedische Forscher belegen in einem ganzen Buch scheinbar die Manipulierbarkeit von Streamingzahlen und decken zusätzlich noch einige Hintergrund-Machenschaften auf, die Spotify lieber geheim gehalten hätte. In Deutschland bereitet das öffentlich-rechtliche Y-Kollektiv den Klick-Kauf-Skandal schließlich in einer Reportage auf, erzielt damit einen YouTube-Hit und bringt die Schweden dabei ordentlich in Bedrängnis. 


Hinzu kommt im August noch eine Klage von der Verlagsgesellschaft hinter Eminem. Eight Mile Style wirft dem Unternehmen Urheberrechtsverletzungen in 243 (!) Fällen vor und fordert dafür 150.000$ Schadensersatz – pro Song! Das allein sind schon über 36 Millionen Dollar. Darüberhinaus wird argumentiert, Spotify habe als börsennotiertes, multi-milliarden-dollar Unternehmen systematisch an den Urheberrechtsverletzungen verdient. Damit summiert sich Eminems Klage auf mehrere Milliarden Dollar Schadensersatz. 


Und nun kommt zum Jahres Ende die nächste Klage in Haus. Sosa Entertainment ist ein vergleichsweise keines Independent Label aus Florida, mit dem Fokus auf Rap-Musik. Bereits 2017 habe Spotify die Musik der auf dem Label vertretenden Künstler von der Plattform entfernt, da es bei einigen Songs des Labels angeblich Auffälligkeiten bezüglich gekaufter oder manipulierter Streaming-Zahlen gegeben habe. Die bis dahin fällige Abrechnung von über 550 Millionen Streams habe Spotify zudem nie bezahlt.

Beweise für illegale Machenschaften von Sosa Entertainment habe es ebenfalls nicht gegeben, noch nichtmal die Möglichkeit einer Rechtfertigung habe Spotify dem Label eingeräumt. Das Indie-Label beharrt jedoch dadrauf, nicht an Klick-Käufen beteiligt gewesen zu sein. Die sprunghaften Klickzahlen erklären sie mit guten Playlisten-Platzierungen. Und so schlittert Spotify noch weiter in den Klickzahlen-Skandal herein. Denn Sosa Entertainment zwingt Spotify durch die Klage nun die Auffälligkeiten offen zu legen. Spotify wehrt sich seit jeher interne Daten und Informationen über Algorithmen und andere Schutzmechanismen zu veröffentlichen. Und das scheint guten Grund zu haben.


Unterstützung erhält Sosa Entertainment von der bekannten Verwertungsgesellschaft Pro Music Rights, die sogar als Hauptkläger fungieren. Pro Music Rights setzte sich seit Beginn des Streaming-Zeitalters für eine korrekte Vergütung von Musikern und Musikerinnen ein. Einen zweiten, für Spotify ebenfalls sehr empfindlichen Aspekt weißt die Anklage sogar auch noch auf: Sosa Entertainment und Pro Music Rights argumentieren, Spotify habe sich ihnen gegenüber geschäftsschädigend verhalten und einen Deal mit der Verwertungsgesellschaft Merlin platzen lassen, der die Sosa-Künstler auch an Gewinnen durch Spotifys Börsengang beteiligt hätte.

Insgesamt wird also mit einer Milliarde Dollar eine satte Menge Geld gefordert. Was für Spotify jedoch noch gravierende Auswirkungen haben könnte ist der Präzedenzfall, der hier geschaffen wird. Alle Daten rund um Klick-Käufe und Sicherheiten in einem Gerichtsverfahren öffentlich zu debattieren, würde dem Streaming-Giganten mit Sicherheit weit mehr Schaden als der Geldverlust.  


Hier findet ihr die gesamte Anklageschrift!

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